1Können die Kinder wirklich machen was sie wollen?
Die Kinder haben in ihrer Freiarbeitszeit die Möglichkeit ihre Lernmaterialien, ihren LernpartnerIn und den Lerninhalt selbst zu wählen. Um allen Kindern diese Freiheit zu gewähren, gibt es klare, wohlüberlegte Regeln und Grenzen.
Die PädagogInnen bieten den Kindern täglich verschiedene Lernmaterialien und -inhalte an. Welches Kind was gemacht hat, wird täglich protokolliert und somit wissen die PädagogInnen welche Themen sie den Kinder noch anbieten werden, damit alle Lernfelder abgedeckt sind.
2Im Montessori Haus sind Kinder von überall zusammengewürfelt. - Ich habe Angst, dass mein Kind keinen Anschluss mehr zu den Kindern in unserer Gemeinde findet.
Das Montessori Haus hat ein großes Einzugsgebiet, die Kinder kommen aus verschiedenen Gemeinden. Spätestens ab der 5. Schulstufe trifft dies auch auf das reguläre Schulsystem zu. Für die Kinder ist es oft interessant, was in der anderen Gemeinde los ist und erfahren aus erster Hand Neues aus anderen Ländern und Kulturkreisen. Wegen der kurzen Pausen im regulären Schulsystem fehlt den Kindern oft die Zeit um Freundschaften zu schließen oder zu pflegen. Die meisten Freundschaften entstehen doch außerhalb des Schulsystems, in der Nachbarschaft, im Verein oder durch Veranstaltungen. Kinder finden dort häufig mehr Zeit, um sich besser kennen zu lernen.
3Der monatliche Beitrag ist so hoch, das können sich nur wohlhabende Leute leisten.
Oft geht es nur darum, sich selber darüber klar zu werden, wie wichtig einzelne Dinge im Leben sind. Manchen ist die Ausbildung der Kinder nach der Montessori Pädagogik wichtig, anderen das neueste Auto, der neueste Schi oder der große Familienurlaub. Bei einem normalen Einkommen wird sich nicht jeder Wunsch mit der Ausbildung der Kinder vereinbaren lassen. Jede Familie soll selbst entscheiden, was für sie und ihre Kinder wichtig ist. Das Montessori Haus ist nicht gewinnorientiert und die Monatsbeiträge der Eltern decken rund zwei Drittel vom Budget. Der Rest muss durch Fördergelder, Spenden und Einnahmen aus Veranstaltungen abgedeckt werden.
4Kommen Kinder mit dem Umstieg in das Regelschulsystem zurecht? Brauchen die Kinder bei dem Wechsel in eine andere Schule einen Eignungstest?
Die 20jährige Erfahrung hat mittlerweile gezeigt, dass die Kinder bei einem Schulwechsel gut zurecht kommen. Wie bei jedem anderen Schulwechsel wird es eine Phase der Eingewöhnung brauchen. LehrerInnen anderer Schulen sind oft begeistert vom intensiven und umfangreichen Wissen der Montessori-SchülerInnen. Viele LehrerInnen berichten, dass Montessori-SchülerInnen ihnen so interessiert zuhören und für ihr Alter eine große Selbständigkeit an den Tag legen. Einen Eignungstest braucht es nur an Schulen, die für alle Kinder einen Eignungstest vorschreiben.